Festrede anlässlich des 50 jährigen Jubiläum des Schützenkreises Pforzheim am 23. Mai 2003 im Congress-Centrum Pforzheim
vom Ehrenvorsitzendem des Sportkreises Pforzheim Gerhard Görlich
Meine Herren Repräsentanten
Der Stadt Pforzheim und des Enzkreises,
Herr Landesschützenmeister,
Herr Kreisschützenmeister,
sehr geehrte Ehrengäste,
meine Damen und Herren,
liebe Freunde des Schützenkreises,
liebe Mitglieder unserer Schützenvereine!
Als mir Kreisschützenmeister Edgar Bulwer, zusammen mit seinem Stellvertreter, unser leider viel zu
früh verstorbenen Freund
und Schützenkamerad Manfred Staib vorschlug, die Festrede zum 50-jährigen Bestehen des
Schützenkreises Pforzheim zu halten,
war meine spontane Reaktion Freude und Zustimmung aber auch kritische Überlegung ob nicht
Berufenere aus dem Kreis der Aktiven
oder der langjährigen Verantwortlichen diese Aufgabe übernehmen sollten.
Nach den notwendigen Informationsgesprächen und der genauen Durchsicht der mir übergebenen
Unterlagen über die Geschichte und
Entwicklung des Schützenwesens in unserer Region betrachte ich es heute als eine Ehre, als
Ehrenvorsitzender des Sportkreises
Pforzheim diesen Beitrag zur Jubiläumsveranstaltung unseres Schützenkreises leisten zu dürfen.
Nun, meine Damen und Herren, unser Schützenkreis Pforzheim, eine sehr erfolgreiche Fachsparte
innerhalb unserer Region feiert
Geburtstag, präziser gesagt sein 50-jähriges Bestehen.
50 Jahre Schützenkreis Pforzheim, ein kurzer Satz nur, ein paar wenige Worte, aber von gewichtigem,
nicht alltäglichem Inhalt.
50 Jahre Schützenkreis Pforzheim, hierin liegen eingebettet 5 Jahrzehnte sportlicher und
gesellschaftspolitischer Entwicklung, harter
Aufbauarbeit, Pflege zwischenmenschlicher Beziehungen, Freud und Leid, aber auch beachtliche
Erfolge von Aktiven und großer
Leistungen von Kreis- und Vereinsveratwortlichen.
Als im Jahre 1951 der Deutsche Schützenbund unter der Schirmherrschaft des damaligen
Bundespräsidenten Prof. Theodor Heuss
wieder gegründet wurde, war dies auch hier in Pforzheim und in den umliegenden Gemeinden für alle
ehemaligen Sportschützen,
auch für die Jugend gegebener Anlass neu zu beginnen.
Trotz erschwerter Bedingungen, die leider auch heute noch Gültigkeit besitzen, damals als Folge
eines unseligen 2. Weltkriegs,
heute als Folge steigender Kriminalität und dem Fehlen eines Unrechtbewusstseins bei vielen wurden
auch hier im Kreis Pforzheim
Wiedergründungen bzw. Vereinsneugründungen vorgenommen, welche dann im Juli 1953 zum
Zusammenschluss des Schützenkreises
führten.
In Singen traf man sich zur Gründungsversammlung. Sechs Vereine, die alte ehrwürdige
Schützengesellschaft 1450 Pforzheim, der
KKS Eutingen, der SV Büchenbronn, der SSV Niefern, der KKS Singen, sowie der SV Ötisheim
bildeten Grundstock für eine Fachsparte,
die sich im Laufe der Jahrzehnte innerhalb des Sportkreises nicht nur fest etablierte, sondern durch
Erfolge und vorbildliche sportliche
Einstellung der Mitglieder im positiven Sinne von sich Reden machte.
Otto Bulwer war damals Mann der ersten Stunde und gleichzeitig auch erster Kreisschützenmeister
des nunmehr aus der Taufe gehobenen
Schützenkreises Pforzheim. Diese Geburtsstunde, meine Damen und Herren, war in dieser Zeit eine
mutige, eine echte Pioniertat.
Es würde den Rahmen einer Festrede sprengen, all die Namen der damaligen Kreis- wie auch
Vereinsgründer einzeln aufzuzählen.
Stellvertretend für viele möchte ich aber doch die Namen
Otto Bulwer
Walter Manz
Richard Hittler
Max Schulz sowie
Reinhold Müller, der bereits 1933 dem KKS Eutingen angehörte,
mit vielen Auszeichnungen bedacht wurde und heute als Ehrenmitglied
der einzige noch lebende Gründer des Schützenkreises ist.
besonders herausstellen.
Im übrigen verweise ich in diesem Zusammenhang auf die informativen Broschüren „Geschichten der
Stadt Pforzheim“ von J.G. Pflüger,
sowie der Schützengesellschaft Pforzheim, von Ehrenoberschützenmeister Reinhold Erhardt, aus
welchen alle Interessierten sich über den
Ursprung, über die Entstehung der Schützengilden, des Schützenwesens in Gesamtheit ausreichend
informieren können.
Gestatten Sie mir aber trotzdem, dass ich zum besseren Verständnis aus einem der Schriftwerke das
Wort „Schütze“ herausgreife und
kurz darauf eingehe.
In der Bezeichnung „Schütze“ ist der Wortstamm Schutz enthalten. Die Namensgebung Schütze geht
also nicht in erster Linie auf das
Schießen zurück, sonder auf den Schutz, z.B. des Gemeinwohls.
Die Zusammenschlüsse von Schützen als Schützer waren bereits in der so genannten guten alten Zeit
sehr berechtigt, gab es doch schon
damals genügend Raubritter und dies bis zum heutigen Tag, denn auch die damalige Zeit war nicht so
friedlich und idyllisch, wie man sie
gerne gehabt hätte.
Schon bereits im 13./14. Jahrhundert wurden Schützenbruderschaften in den freien Reichsstädten
urkundlich erwähnt. Diese Zusammenschlüsse
erfolgten zum Teil zwangsläufig, da wie schon kurz angedeutet der wachsende Wohlstand
der Städte die Begehrlichkeit von
verschiedenen Gruppierungen auf sich zog, die diesen Wohlstand für sich auszunutzen verstanden.
Vergleich mit der heutigen Zeit will ich
mir ersparen.
Eine Folge davon war, dass ein Teil des Adels verarmte und zu bösartigem Raubrittertum verkam. Die
ebenfalls schon erwähnten
Zusammenschlüsse der Schützen standen dafür ein, die Rechte des sich seiner Würde langsam
bewusst werdenden Bürgertums zu
bewahren.
Damit sind die Schützen zweifelsohne die ersten urkundlich belegten Bürgerinitiativen.
Frühe Urkunden berichten über große Schützenfeste, z.B. in Frankfurt, Straßburg, Zürich, die Mitte
des 13. Jahrhunderts schon
stattfanden und Ausdruck bürgerlichen Selbstverständnisses waren. Bereits sehr bald befand sich
auch Pforzheim unter diesen
illustren Städten, die zu Schützenfesten, zum so genannten Freischießen einluden.
So wurde in Pforzheim die Vereinigung der Schießgesellen gegründet, welche Freischießen
veranstalteten unter der Aufsicht eines
Britschenmeisters, der für Bürger, wie auch für Adelige Ordnungs-, Aufsichts- und Respektperson war.
Das Pforzheimer Schützenwesen fand durch Markgraf Christoph 1475 bis 1515 eine große Förderung.
Bereits sehr früh hatte Pforzheim ein eigenes Schützenhaus, die Schützengesellschaft unternahm
große Reisen zu anderen Schützenfesten
und ein umfangreiches gesellschaftliches Treiben gehörte mit zur Tagesordnung.
Unterbrochen wurde die Blüte des Schützenwesens durch die Ereignisse um das Jahr 1848, als auch
Pforzheim unter den Auswirkungen
der Militärrevolte in Rastatt unter dem Einmarsch Preußischer Truppen einiges erleiden musste.
Es dauerte Jahre, bis sich die Schützen von den auferlegten Beschränkungen erholt hatten.
Erst 1862 konnte eine Pforzheimer Kommission neue moderne Gewehre besorgen. Gleichzeitig wurde
in der Nähe des Hauptfriedhofes
im Zuge der Erneuerung ein neues Schützenhaus erbaut.
Soviel für heute von der Historie der Schützenentwicklung.
Nun, meine Damen und Herren, liebe Sportfreunde, wir haben uns heute im Congress-Centrum in
Pforzheim eingefunden, um gemeinsam
in Anwesenheit von Ehrengästen aus Politik, Sport, Wirtschaft und Kultur, von Mitgliedern unserer
Schützenvereine den 50. Geburtstag
des Schützenkreises zu feiern.
Wenn aus diesem Anlass die Mitglieder der Schützenvereine, des Kreises, die Kreisvorstandschaft
selbst auf diese 50 Jahre zurückblicken,
so besteht berechtigter Anlass zur Freude, zu der sich auch der Stolz auf 50 Jahre Dienst am Sport,
Dienst für die Gemeinschaft mischen
darf.
In diesem Zeitraum hat sich der Schützenkreis durch seine transparente Aufgeschlossenheit, seinem
sichtbaren Bemühen um die
schießsportliche Betreuung der Mitglieder, durch seine ausgezeichnete Jugendarbeit, in welche ich
die hervorragende Jugendbetreuung
in den Vereinen besonders einschließe, sehr viele Freunde, aber auch einen Namen geschaffen, der
zu einem Begriff von solidem
verantwortungsbewusstem Handeln wurde.
Lassen sie mich daher an dieser Stelle der heutigen Führungsmannschaft mit Kreisschützenmeister
Edgar Bulwer, unserem vor kurzem
verstorbenen stellvertretenden Kreisschützenmeister Manfred Staib und seinem Nachfolger Erhard
Kaiser an der Spitze, stellvertretend
für alle Vorstandsmitglieder, ich glaube wohl im Namen aller Schützenkameradinnen und
Schützenkameraden unserer Kreisvereine für
die bisherige hervorragende Arbeit für den Schützenkreis und seine Vereine sehr herzlich danken.
In diesen Dank für selbstlosen Einsatz für den Kreis und damit für das Schützenwesen möchte ich mit
einschließen die ehemaligen
Kreisschützenmeister
Otto Bulwer
Walter Manz
Ernst Gritz
Helmut Störk
Und nochmals erwähnt seit 1977 Edgar Bulwer,
welche nach 1945 ab 1953 maßgebend am Wiederaufleben des Sportschießens sowie am Aufbau
des Schützenkreises beteiligt waren.
Große Verdienste um den Schützenkreis haben sich natürlich die Vereinsvorsitzenden, die
Schatzmeister, Jugend- und Sportwarte und
hier möchte ich ebenfalls stellvertretend für viele die Namen der verstorbenen Sportkameraden
Bohnenberger und Hittler
Nennen sowie die Damenleiterinnen, Pressewarte und die Referenten der verschiedenen Disziplinen
erworben, denen ich hiermit pauschal
für ihren Einsatz sehr herzlich danke.
Dass eine gute Vorstandschaft neben dem Vorsitzenden die tragenden Säulen einer erfolgeichen
Vereinigung, einer erfolgreichen
Fachsparte sind, ist hinreichend bekannt und braucht in diesem zutreffenden Fall nicht besonders
betont werden.
Haben sie bitte Verständnis, wenn ich nur ganz wenige Schützenkameradinnen und
Schützenkameraden nenne. Denn ich sehe auch
im Kreise der anwesenden Gäste viele Sportfreunde aus dem Schützenkreis, aus den
Schützenvereinen, die es aufgrund ihrer ehrenamtlichen
Leistungen, ihrer ehrenamtlichen Mitarbeit, ihrer sportlichen Erfolge verdient hätten, öffentlich belobigt
zu werden.
Nun, meine Damen und Herren, 50 Jahre Schützenkreis Pforzheim, man muss sich diese Anzahl der
Jahre auch wegen der in dieser Zeit
erbrachten Leistungen vor Augen führen, sind ein klassisches Jubiläum und deshalb mit Sicherheit
auch ein gegebener Anlass zu einem
Rückblick zur Rückbesinnung.
Welche Höhen und Tiefen wurden in diesen Jahrzehnten durchschritten? Es ist ein Zeichen von
Durchstehvermögen, von praktiziertem
Kameradschaftsgeist und von beispielhaftem Zusammengehörigkeitsgefühl, wenn im Jahre 2003
dieser Schützenkreis trotz mancher
Schwierigkeiten, trotz mancher Rückschläge und nach zum Teil unsinniger Einschränkungen voller
Tatkraft und voller Freude über viel
Erreichtes seinen 50. Geburtstag feiern kann.
Intakte Kreisvereine, vorbildliche Vereinsverantwortliche, große Leistungen auf dem Bausektor –
Erstellung und Erweiterungen von
Clubhäusern und Schießanlagen, eines Landesleistungszentrums, die Austragung internationaler
Jugendturniere, die Ausrichtung
von Welt-, Europa- und Deutschen Meisterschaften, Spitzenleistungen von Jungschützen, von
Männern und Frauen des Schützenkreises
auf Welt- und Europaebene prägen das Bild dieses Fachkreises.
Ich nenne auszugsweise die Namen Alfred, Sophie, Monika, Uwe und Alfred Riesterer jr., Bernd
Ramms, Monika Heiß, Bärbel Wendlinger,
Gisela Gr0ßmann-Mast, Regina Busch, welche international besonders erfolgreich waren.
Ich nenne außerdem Sybille Schiffer, Gustav Böser und Karl-Heinz Nagel.
Viele deutsche Meistertitel in den einzelnen Disziplinen und für Mannschaften runden dieses positive
Bild ab. Ich denke hier an den ersten
deutschen Mannschaftsmeistertitel der Juniorenmannschaft des KKS Niefern sowie an den Aufstieg
des KKS Königsbach in die 2. Bundesliga,
die Erfolge der Königsbacher Jugend, die z.B. 3 Jungschützen im Nationalkader fest etabliert haben.
Alle diese Merkmale eines funktionierenden regen Vereinslebens unterstreichen meine Aufzählungen
und Feststellungen eindrucksvoll.
Wenn im Jubiläumsjahr 2003 der Schützenkreis Pforzheim 21 Vereine mit 3500 Mitgliedern zählt, so
ist dies mit das Ergebnis einer von
mir bereits aufgezeigten Aufwärtsentwicklung des Kreises und seiner Vereine und ist vor allem auf die
Aktivität von Kreis- und Vereinsverantwortlichen,
aber auch vieler aktiver Schützenkameradinnen und Schützenkameraden zurück zu
führen.
Für diese ihre Leistungsbereitschaft möchte ich Ihnen allen im Namen des Sportkreisvorsitzenden
Gerhard Drautz, im Namen des
Sportkreises und als Ehrenvorsitzender noch einmal sehr herzlich danken.
Herr Landesschützenmeister Hofer, ich beglückwünsche Sie zum Schützenkreis Pforzheim.
Sehr geehrte Festgäste, liebe Freunde des Schießsports, Sie werden sicherlich Verständnis dafür
haben, dass sich eine Festrede nicht nur
darin erschöpfen kann, Vergangenes zu rekapitulieren und unumstrittene Verdienste zu würdigen.
Gestatten Sie mir, dass ich noch 3 wesentliche Punkte aufgreife, die uns alle berühren, die gerade bei
solchen Anlässen wie heute deutlich
wieder ins Bewusstsein gerückt werden sollten, ja müssen.
Den Sport, seine Vereine und das Ehrenamt.
Es ist über den Sport, seine Funktion und seinen Stellenwert in unserer Gesellschaft schon viel
geschrieben und gesagt worden.
Wie man es immer auch sehen mag, an einer Tatsache kommt niemand vorbei.
Ohne den Sport und dazu gehört auch in verstärktem Umfang der Schießsport, wenn dies auch einige
Zeitgenossen nicht sehr gerne hören,
ohne seine Vereine und Gruppierungen hätten wir Bundesbürger, hätten wir alle viel weniger
menschliche Kontakte und Gemeinsamkeiten,
weniger an sozialen Möglichkeiten und sozialer Identität.
Der Sport ist heute als größte Bürgerinitiative fest verankert in unserer Gesellschaft und daraus auch
nicht mehr hinweg zu denken, nicht
zuletzt deshalb, weil er zwischenzeitlich Funktionen übernommen hat, die weder vom Bund, den
Ländern sowie den Gemeinden ausgeführt
und übernommen werden können.
Mit einem Satz gesagt! Es gibt keine Alternative zu unseren Vereinen. Erst recht nicht in finanziell
unsicheren Zeiten. Ohne die Sportbewegung
–fundamentiert und getragen gerade von den Vereinen wäre vieles, was wir heute z.B. in unserer
Freizeitgestaltung als selbstverständliches
Angebot hinnehmen, nicht möglich. Dabei muss man jedoch eines klar herausstellen, ohne das
Ehrenamt, als wichtigen Träger des Sports,
ohne die vielen ehrenamtlichen Helfer, Trainer, Übungsleiter und Verantwortlichen in den Vereinen,
wäre die Sportbewegung in der heutigen
Form überhaupt nicht denkbar.
Bei aller Bescheidenheit:
Ohne diese Tätigkeit der vielen im Ehrenamt stehenden, wäre es unmöglich, den Freizeit-, Breitenund
Leistungssport in der derzeitigen
Dimension zu überschauen und damit verbundene Organisationsaufgaben auch nur im Entferntesten
durchzuführen.
Es kann ohne Übertreibung festgestellt werden, dass allen diese Tätigkeit die Voraussetzungen
geschaffen hat, dass der Sport heute in
gesellschaftlicher und sozialer Hinsicht einen erstrangigen Platz einnimmt.
Und gerade weil in allen Sportvereinen überwiegend nach wie vor das Ehrenamt Grundlage und Basis
jeder Vereinsführung ist, will und
möchte ich in dieser Stunde den Männern und Frauen des Schützenkreises, der Schützenvereine, die
an der Basis unter Zurückstellung
vieler persönlicher Interessen große zeitliche und auch finanzielle Opfer bringen, meinen Respekt,
meine Hochachtung nochmals öffentlich
aussprechen.
Allen hier Anwesenden ist bekannt, welch hoher Zeitaufwand, welcher große Verzicht auf
Familienleben und Freizeit notwendig ist, um
eine ehrenamtliche Funktion richtig und sinnvoll ausfüllen zu können.
Dies ist auch auf politischer Ebene, mit ganz wenigen Ausnahmen, von den Kommunen über die
Kreise, bis zu den Ländern und dem Bund
inzwischen voll und richtig erkannt worden.
Ich stelle fest, dieses von mir skizzierte Vereinswesen ist in unserem Lande, in unserem Staat nicht zu
ersetzen und damit unverzichtbar,
es ist ein fester und wichtiger Bestandteil unserer Demokratie.
Lassen Sie sich daher nicht von unbelehrbaren Mitbürgern oder Zeitgenossen von so genannten
Kritikern, die sie vielleicht wegen ihres
schießsportlichen Engagements, wegen ihrer unbezahlten ehrenamtlichen Tätigkeit mitleidig
belächeln, irritieren. Solche Kritiker sind nicht
selten dadurch motiviert, dass sie eigene Mittelmäßigkeiten und Unzulänglichkeiten durch die
Diskreditierung derjenigen, die mehr leisten,
kompensieren.
Solche leichtfertigen Emotionen, meine Damen und Herren, liebe Freunde, ohne die dazu
notwendigen Alternative können keine tragfähigen
Motive für die konstruktive Weiterentwicklung unserer Vereine und damit auch unseres
Schützenkreises Pforzheim sein.
Jede Gemeinschaft, jeder Verein lebt von der Leistung des Einzelnen, auch in der Gruppe. Die
Leistung ist eine unentbehrliche Voraussetzung
jeglichen menschlichen Schaffens und Wirkens.
Seien Sie deshalb auf Ihre ehrenamtlichen Leistungen im Schützenkreis stolz und räumen Sie den
gleichen Stellenwert auch Ihren schießsportlichen
Erfolgen ein.
Betrachten Sie, liebe Sportfreunde, Ihren Schützenkreis als eine sportliche Vereinigung mit Tradition.
Und Tradition heißt nicht „Asche
verwahren“, Tradition heißt „überliefern“ überliefern an die Jugend.
Überliefern und vermitteln Sie daher, und hier spreche ich die ältere Generation an, an unsere jungen
Mitbürger, an unsere jungen Sportfreunde
das Gefühl für Kameradschaft, Gemeinschaftsgeist und Treue zum Verein, Treue zum Fachkreis.
Machen Sie klar, dass diese Begriffe keine
Schlagworte oder Requisiten der Vergangenheit sind.
Beweisen und zeigen Sie unserer – der älteren Generation naturgemäß kritisch gegenüberstehenden
Jugend, dass sich die Arbeit der Älteren
nicht im Abstauben von alten Pokalen oder von Bildern vergangener Zeiten erschöpft, zeigen Sie auf,
dass wir uns alle ob jung oder älter
gemeinsam den Erfordernissen und Anforderungen der Zeit, dieser Zeit stellen müssen.
Ich möchte nun abschließend dem Schützenkreis zum 50. Geburtstag meine persönlichen
Glückwünsche auch als Schützenbruder übermitteln
in der Hoffnung, dass im Schützenkreis mit seinen Vereinen auch in den nächsten Jahren und
Jahrzehnten zur Erfüllung der z. Teil selbst
gestellten Aufgaben Sportbegeisterte und Sportbegabte heranwachsen, dass sich immer wieder
Männer und Frauen, Idealisten, wie sie jeder
Verein, jede Gruppierung, aber auch unsere heutige Zeit dringender denn je benötigt, zur Verfügung
stellen.
Mit diesen Voraussetzungen, meine lieben Sportkameraden, liebe Schützenfreunde, meine Damen
und Herren, kann der Schützenkreis
Pforzheim getrost die Schwelle über die 50 Jahre des Bestehens und über diese festlichen Stunden
hinaus mit den besten Wünschen
von uns allen überschreiten.
Ich danke für ihr geduldiges Zuhören, ich danke für ihre Aufmerksamkeit.